BÜCHER
Jetzt ist es da! Angekündigt als „Sammelklage gegen Bundesbern“ jetzt mit dem Titel
2048 – Schlussbericht
Es ist Samstag, der 12. September 2048. In Bern präsentiert die Beauftragte des Bundesrats für die Abwicklung der Schweizerischen Eidgenossenschaft ihren Schlussbericht. Längst hat man aufgehört, an die Notwendigkeit eines Staates zu glauben. Es ist ein entspannter Rückblick auf eine Leidensgeschichte, die 1848 mit einem Staatsstreich begann und jetzt, 200 Jahre später, vorbei ist. Heute weiss man: Der Staat war nie die Lösung, er war das Problem.
Zum Umdenken trug vielleicht bei, dass im unbekannten Dörflein Kalbermatten der Gemeindepräsident und der Pfarrer aneinandergerieten, und dass ihr Streit zwischen Macht und Recht hinausgetragen wurde ins ganze Land – als Filmserie von Thiel & Dürr, einem politisch unkorrekten Satiriker und einem anarchistischen Rechtsprofessor.
Staats-Oper Schweiz
Ist die Luxusrenovation des Schweizerischen Bundeshauses für 100 Millionen Franken dem steuerzahlenden Volk zuzumuten? Nein, meint Prof. Valerie T. in einem Rechtsgutachten, das ist so wenig demokratisch fundiert wie der Frondienst beim Bau von Zwing Uri im Drama Wilhelm Tell. Ja schlimmer noch, die Schweiz ist gar keine Demokratie, sondern spielt diese nur, in einer üppig inszenierten Staats-Oper am Bundesplatz in Bern. Der Gutachterin bekommt das gar nicht gut, sie verschwindet unter mysteriösen Umständen.
Diese Politsatire «Staats-Oper Schweiz – wenige Stars, viele Staatisten» aus dem Jahr 2011 erhält in dieser zweiten Auflage von 2022 mit einem Corona-Nachspiel neue Aktualität: Die Gutachterin taucht wieder auf, zurückgerufen ausgerechnet von der Staats-Oper Schweiz in deren grösster Not. Mit dem grandiosen Corona-Inszenierungs-Flop ist die Staats-Oper finanziell in Schieflage geraten und hat dabei noch ihren letzten demokratischen Respekt verspielt. Die Leute sind ihrer undankbaren Staatisten-Rolle als angeblich souveränes Staatsvolk definitiv müde. Der Rat der Professorin ist eindeutig: Ein allerletzter Vorhang, dann Auflösung der Staats-Oper und Reinemachen.
Es ist nicht alles wahr in diesem Plot, aber vieles kann sich noch bewahrheiten.
Die zweite Auflage «Staats-Oper Schweiz» mit dem neuen Corona-Nachspiel kann direkt beim Verlag bestellt werden.
Oder es können auch bei Vorträgen, Lesungen oder anderen Veranstaltungen des Autors Bücher bei ihm direkt bezogen werden.
Das Wort zum Freitag
Eine Auswahl von gegen 70 Freitagskolumnen der Basler Zeitung in handlicher Buchform, thematisch gegliedert, unter anderem in
• Das Märchen von der Demokratie
• Institutionalisierter Diebstahl
• Staaten führen Kriege
• Alternativen zum Staat
Und was einige Prominente dazu meinen:
„David Dürr ist ein Meister der Provokation. In seinen originellen, brilliant formulierten, witzigen, ironischen, satirischen Freitagskolumnen der Basler Zeitung kommentiert er das Weltgeschehen von seiner pointiert liberalen bis anarchistischen Warte aus.“
Prof. Dr. René L. Frey ehemals Rektor der Universität Basel
„Dürrs Subversion liegt im Geistigen, seine Bomben sind Ideen, sein Messer ist der scharfe Verstand. … Er ist ein Glücksfall.“
Markus Somm Chefredaktor und Verleger der Basler Zeitung
„Peinlich, schäbig, unanständig!“
Roland Stark ehemals Basler SP-Präsident
Artikel 1 und 4 Zivilgesetzbuch
Dritte, völlig neu bearbeitete Auflage der Zürcher Kommentierung zu den Einleitungsartikeln
Artikel 1 und 4 des Schweizerischen Zivilgesetzbuchs (ZGB) sind so etwas wie Quelle des staatlichen Rechtsquellenmonopols. Der erste Absatz lautet: „Das Gesetz findet auf alle Rechtsfragen Anwendung, für die es nach Wortlaut oder Auslegung eine Bestimmung enthält.“ Das staatliche Gesetz schreibt dem Richter also vor, dass er sein Urteil gemäss diesem Gesetz fällen müsse. Genau gleich könnten aber auch Sie, liebe LeserInnen, oder ich oder irgendjemand sonst ein Gesetzbuch schreiben und in seinem Artikel 1 vorschreiben, dass dieses Gesetz nun für alle im Land verbindlich sei.
Die Fehlsteuerung der Rechtsordnung, die in diesen Gesetzesartikeln zum Ausdruck kommt, ist nicht Gegenstand dieses Buches. Wer provozierende Kritik am staatlichen Gesetzgebungsmonopol erwartet, wird enttäuscht sein. Er wird bloss nüchterne Juristenkost vorfinden. Für den Autor David Dürr aber war die gründliche Befassung mit diesen Fragestellungen ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu seiner anarchistischen Ausrichtung.
Dieser Kommentarband ist 1998 bei Schulthess Polygraphischer Verlag (vgl. Link) Zürich erschienen.
Link zum Buch beim Schulthess Verlag
Diskursives Recht
Zur theoretischen Grundlegung rechtlicher Einflussnahme auf überindividuelle Konflikte
Diese juristische Habilitationsschrift von 1993, vorgelegt von David Dürr an der Universität Zürich, kommt ziemlich trocken daher. Doch birgt sie anarchistisches Potenzial. Denn sie sucht nach Grundlagen rechtlicher Verbindlichkeit bei Konflikten, die üblicherweise nicht rechtlich, sondern politisch entschieden werden etwa bei grossräumigen überindividuellen Problemstellungen der Ökologie. Was hat zu diesen das Recht zu sagen, wenn die Politik versagt? Und das tut diese ja regelmässig mit ihren oft ideologischen Entscheidungsgründen.
Demgegenüber basiert Recht auf sachlichen Kriterien, ja spezifischer noch auf den Fakten selbst. Es ist die Faktizität der im Konflikt kollidierenden Positionen, aus denen sich rechtliche Konfliktlösungen ergeben; und dies auch ohne staatliche Gesetze.
Dies eröffnet Möglichkeiten einer Rechtsordnung, die nicht nur ohne Staat auskommt, sondern diesen selbst unter die rechtliche Lupe nehmen kann und sein selbstherrliches Verhalten als oberste Rechtsquelle ziemlich schlecht aussehen lässt.
Das Buch ist 1993 bei Schulthess Polygraphischer Verlag Zürich erschienen und inzwischen vergriffen. Wenige Exemplare können noch beim Autor bezogen werden. David Dürr hat den Ansatz seiner Habilitationsschrift in verschiedenen Artikeln weiterverfolgt. Zur Zeit ist eine Monographie über Grundzüge einer Rechtsordnung ohne Staat am Entstehen, die spätestens 2023 erscheinen wird.